Der Winter mit der Kälte kommt auch dieses Jahr hier bei uns am Bodensee nur zögerlich daher. Die Temperaturen sanken Nachts schon auf unter Null Grad somit müssten die Völker brutfrei sein. Laut Wetterbericht wird es kälter und die Winterbehandlung kann, wenn nicht schon erfolgt, durchgeführt werden. Das Ziel dieser letzten Behandlung ist, mit so wenig Milben wie möglich im Frühjahr auszuwintern.
Die Varroabehandlungen sind schon längst abgeschlossen. Bei niederen Temperaturen wirkt die AS nicht mehr. 2-3 Wochen nach der letzten Behandlung eine Varroa-Kontrolle mit dem Schieber für 3-5 Tage durchführen und dokumentieren. Es ist wichtig den Befallsgrad der Völker zu kennen. Falls der Varroabefall nach der Varroa-Kontrolle zu hoch ist, besteht noch die Möglichkeit eine Notbehandlung zB. mit Varroamed durchzuführen. Die Jungimker sollten in diesem Fall Rat in ihrem Imkerverein einholen.
Grenzwerte natürlicher Milbenfall
Ende Mai maximal 3 Milben pro Tag
Bei 10 Milben oder mehr pro Tag, und dies während der ganzen Bienensaison, (10= ca. 2000 Milben im Volk) ist umgehend zu behandeln
Oktober/November maximal 1 Milbe pro Tag (1 = ca. 500 Milben im Volk)
21 Tage nach der Winterbehandlung maximal ½ Milbe pro Tag
Gegen Ende September Anfang Oktober sollte auch die Auffütterung auf ca. 15-18 kg Futtervorat abgeschlossen sein. Bei kälterer Witterung nehmen die Bienen kein Futter mehr an. Wenn nötig die betreffenden Völker bei schönem Wetter noch umweiseln. In der Abschlusskontrolle auf Futtervorrat und Weiselrichtigkeit kontrollieren. Zu schwache Völker, wenn möglich, mit anderen Völkern vereinigen. Ansonsten ab Anfang Oktober, ohne trifftigen Grund, keine Eingriffe mehr in die Völker.
Da kein Waldhonig mehr zu erwarten ist, sollte ans abschleudern gedacht werden.
1-2 Tage über der Bienenflucht die Honigräume aufsetzen und danach die bienenfreien Waben schleudern.
Die ausgeschleuderten Honigräume zum putzen und reparieren wieder aufsetzen.
Bei moderateren Temperaturen in den nächsten Tagen, den Bodenschieber für 3 Tage einschieben und danach die Varroen auszählen um den Befall einzuschätzen. (in der Stockkarte dokumentieren)
Da die Bienen vieler Orts keine großen Mengen Nektar mehr finden können die Honigräume nach ein ein paar Tagen entfernt werden.
Nach der ersten Futtergabe von 3-4 Kg sollte die erste Varroabehandlung durchgeführt werden. Bitte über die Seite Varroawetter die Behandlungsempfehlungen beachten.
Bei zu heissem Wetter kann je Behandlungsmethode die Behandlung schwierig werden.
Seit einigen Tagen kann man die "Varroa-App" herunterladen. Die Anwendung wurde in einem Kooperationsprojekt entwickelt und soll Imkern bei der Bekämpfung der Varroa unterstützen. Je mehr mitmachen, desto engmaschiger wird das Informationsnetz und desto zielgerichteter kann der Einzelne Gegenmaßnahmen ergreifen Info im Bienenjournal
Update: Die App hat noch einige Kinderkrankheiten, kann für uns Imker noch nützlich werden, wenn die App durch die Imker genutzt und mit Daten gespeist wird.