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Bienenbeute & Co

Fragt man drei Imker "welche Bienenbeute und Betriebsweise die beste ist" gibt es mindestens sieben verschiedene Antworten !

Noch ein Spruch: "man kann in jeder Kiste imkern, dem Bien ist es fast egal"
Mit der Beutenauswahl lege ich jedoch meine Betriebs- und Arbeitsweise fest. In der Völkerführung gibt es durchaus große Unterschiede. Jede Betriebsweise hat seine Vor- und Nachteile. In der Imkerschaft gibt es teilweise  "Glaubenskämpfe", welche Beute nun die absolut richtige sei. In unserem Verein wird in unterschiedlichen Beuten-Systemen gearbeitet. Es geht uns jedoch um die Bienen die Natur und natürlich um den Honig. Vor dem Einstieg in die Bienenhaltung, sollte man sich gut informieren. Diese Seite soll dazu beitragen die verschiedenen Betriebsweisen kennen zulernen. Es gibt jede Menge guter Seiten im Internet um sich zu informierenn. Wir hoffen dass unter den verschiedenen "Links" brauchbare Infos zu finden sind. Trotz alledem ist es noch wichtig direkt mit den Imkern/innen in den Vereinen vor Ort zu sprechen.  


Viel Spaß beim Einlesen und Einarbeiten in dieses tolle Hobby.


Fachbergriffe sind in der "Rubrik Imkersprachkurs" erklärt !

In unserem Verein wird hauptsächlich mit Zander, Zander flach, Deutschnormal, Zadant, Dadant und vereinzelt noch mit Hinterbehandlungsbeuten als Betriebsweise gearbeitet.

Folgende Beutentypen sind zu unterscheiden:

  • Magazinbeuten / Zugang zum Bienenvolk von oben (heute der Standard)
  • Einraumbeuten (Trogbeute) / Zugang zum Bienenvolk von oben / Brut und Honigraum hintereinander angeordnet in einer Kiste.
  • Hinterbehandlungsbeuten / Zugang von hinten (gab es früher viel)
  • Bienenkiste / Zugang durch umdrehen der Kiste (umständliche Völkerführung)
  • Bienenkörbe (Stülper)  (für Nostalgiker)
  • Klotzbeute  (ausgehöhlter Baumstamm)
  • andere Varianten / zum Teil nur in anderen Klimazonen anwendbar

Wir möchten jedoch nur zwei Beutentypen hervorheben.

Erstens die Magazinbeute und zweitens die Einraumbeute

1. Magazinbeute

Eine moderne Magazinbeute besteht aus einem offenen Gitterboden, mehreren Zargen für Brut- und Honigräume und einem Deckel. Sie wird je nach Bedarf zusammengestellt, wird von oben her bearbeitet und kann frei aufgestellt werden. Magazine sind die heute in Deutschland am meisten verbreitete Form der Beute. Die Magizinbeute kann in zwei unterschiedliche Systeme eingeteilt werden.

  • Beuten mit zwei oder sogar drei Bruträumen ohne einem Schied / Honigräume sind oben aufgesetzt /  zB. Zander, Zander flach, Deutschmormal / Steuerung des Brutraums durch aufsetzen einer weiteren Brutraumzarge. Brutwabe und Honigwabe haben die gleiche Grösse. Anzahl der Brutwaben je nachdem ca. 20-30 Waben oder mehr.
  • Beuten mit nur einem Brutraum und mit einem Schied (Großraumbeuten) Honigräume sind oben aufgesetzt / zB. Dadant, 10er, oder 12er Dadant, Dadant US, Dadant nach Bruder Adam (modifiziert) Zadant, Deutschnormal eineinhalb, Langstrohbeuten usw.  Steuerung des Brutraums mit einem Schied (angepasster Brutraum) Brutwabe und Honigwabe haben unterschiedliche Grössen. Honigwabe ist etwa halb so groß wie eine Brutraumwabe. Anzahl der Brutwaben ca. 7-10 Waben

2.Einraumbeute

  • Die Mellifera-Einraumbeute / Brut- und Honigraum hintereinander. Das ganze Volk findet in einem einzigen Raum Platz und wird von oben bearbeitet. Es wird nicht in verschiedene Zargen oder Räume zerteilt. Es wird kein Honigraum aufgesetzt. Das Volk lagert den Honigüberschuss fluglochfern im selben Raum ab. So entsteht ein zusammenhängender Volkskörper, der auch nicht durch ein Absperrgitter zertrennt wird. Das beim Magazin notwendige Abheben der schweren Zargen entfällt. Dadurch ist ein sehr rückenschonendes Arbeiten möglich. Die Beute verwendet Hochwaben (Wabenfläche entspricht Dadant). Die Hochwabe ist ein optimales Format für die Volksentwicklung und gewährleistet eine gute Eigenversorgung mit Honig. Das verwendete Wabenformat wurde für den Naturwabenbau optimiert und erlaubt ein großes, zusammenhängendes Brutnest. Durchgängig gleiches Wabenmaß.
  • Verschiedene Rähmchengrössen und deren Brutfläche im Vergleich.
Bezeichnung / Beute A in mm B in mm C in mm D in mm C × D in cm²
Brutfläche
Dadant US, Brutraum 435 300 420 260 1192
Dadant US, Honigraum 435 160 420 135 567
Dadant Blatt, Brutraum 435 285 410 265 1187
Dadant Blatt, Honigraum 435 159 410 130 533
Dadant [modifiziert] Brutraum 448 285 428 256 1097
Dadant [modifiziert], Honigraum 448 145 428 122 522
Deutsch Normal [Einheitsmaß] 370 223 350 200 700
Deutsch Normal, anderthalb 370 338 350 315 1103
Deutsch Normal, flach 370 159 350 135 473
Deutsch Normal, halb 370 110 350 100 350
1,5 Zander 420 330 400 300 1200
4/3 Zander, Brutraum 420 300 400 280 1120
4/3 Zander, Honigraum 420 150 400 130 520
Zander 420 220 400 191 764
Zander, halb 420 110 400 90 360
ZaDant 420 285 400 265 1060
Zander, flach 420 159 400 130 520
Langstroth, ganz 448 232 428 203 869
Langstroth, flach, 1/2 448 137 428 108 462
Mellifera Einraumbeute 285 458 261 426 1110

  • eine Zanderwabe hat ca. 6.600 Zellen
  • eine Zanderwabe flach hat ca. 4200 Zellen
  • eine DN-Wabe (DeutschNormal) hat ca. 5 200 Zellen
  • eine mod. Dadant-Brutraumwabe hat ca. 8.100 Zellen
  • eine Langstroth-Wabe hat ca. 7200 Zellen
  • immer beidseitig gerechnet

unterschiedliche Zellgrößen:

  • Arbeiterinnenzelle (5,4 mm Durchmesser, Tiefe 10–12 mm),
  • Drohnenzelle (6,9 mm Durchmesser, Tiefe 14 mm)
  • frei gebaute Weiselzelle (Königin) (Tiefe bis 25 mm)